Referent/in
Ellenberg, Ludwig
Prof. Dr.Start
9. Januar 2018 - 19:30
Ende
9. Januar 2018 - 21:30
Adresse
OVAL - Die Bühne im EUROPARK, Europastraße 1, A-5020 Salzburg Zu Google MapsSeit James Cook (1728-1779), Paul Gauguin (1848-1903) und Robert Louis Stevenson (1850-1894) tagträumen viele Europäer von der Südsee. Die Bilder ähneln einander. Einladende Buchten, malerische Küsten, beschützende Korallenriffe, Palmen in sanfter Brise, harmonisches Landleben, freundliche Menschen, Zeitlosigkeit am Rand der Welt sind gängige Klischees. Aus drei Gründen wissen europäische Geographen wenig über den Pazifik: Erstens ist der Weg zu dieser Inselwelt extrem weit, zweitens sind die pazifischen Inselstaaten ökonomisch unbedeutend und drittens ist der Raum kleingesplittert und heterogen. In Australien, Neuseeland, Japan und den USA wird Südsee-Romantik erfolgreich vermarktet und die Inselwelt ist auch für Mitteleuropäer ein attraktives Reiseziel. Zwischen Majuro (Marshall Islands) und Nuku’alofa (Tonga), Honiara (Solomon Islands) und Papeete (Tahiti) ist das tägliche Leben jedoch ein schwieriger Hürdenlauf. Witterungsextreme und Meeresspiegelanstieg, Müll im Übermaß und Trinkwasser im Mangel, korruptes politisches Geschehen und Gier nach Ressourcen, Spannung zwischen ethnischen Gruppen und soziale Ungerechtigkeiten, moderne Mobilität und ökonomische Chancen außerhalb der Südsee und Flucht aus pazifischen Peripherien führen zu dauerhafter Abwanderung, Schwächung der gesellschaftlichen Strukturen und ökonomischer Abhängigkeit von außen. Doch Tourismus bleibt ein Hoffnungsträger! Und dieser wird überschätzt. Seit einer Gastprofessur 2008 an der University of the South Pacific in Suva (Fiji) erhielt Ludwig Ellenberg Einblicke in die Thematik “Südsee als touristisches Ziel”.
TICKETS für Nicht-Mitglieder: Kartenbüro Neubaur Salzburg (Preis: € 12,-, Studierende: € 9,-) oder Volkshochschule Salzburg (Preis: € 9,-)
FREIER EINTRITT für Mitglieder (Anmeldung per Mail erforderlich)
Bildnachweis: Paul Gauguin [Public domain], via Wikimedia Commons