Der Kunstspaziergang oder die Kunst des Spaziergangs
Mehr als 20 „Flâneure“ folgten der Einladung von GeoComPass SALZBURG, sich mit Mag. Gabriele Wagner, Leiterin der Stadtgalerien in der Stadt Salzburg, auf einen Kunstspaziergang ins Mirabellviertel zu begeben und der Kunst des Spaziergangs zu huldigen – und auch der Kunst selbst, oft versteckt und unscheinbar, auf Schritt und Tritt zu begegnen. Mit einem breitem Verständnis von Kunst – von barocker Üppigkeit bis zur nüchternen Rationalität des 21. Jahrhunderts – mussten sich die Flâneure wappnen, und wurden dafür reich belohnt: mit allerlei Installationen und Artefakten, mit baumhohen Stühlen und metallischen Skulpturen, mit leuchtenden Lämpchen und dunklen Plastiken, mit verspielten Allegorien und nackten Eisenkompositionen, mit leichtfüßigen Figuren und grotesken Abbildern von Zwergen. Kunst, wohin das Auge auch blickt, aber auch Kunstbetrieb allenthalben, in diesem Stadtviertel, das sein junges Leben vor allem dem Mozarteum verdankt, und kommerzialisierte Kunst, die in Thaddäus Ropacs multinationalem, aber immer noch auf seine Salzburger Wurzeln fokussierten Galerienimperium zur Weltgröße aufgestiegen ist. Ein Themennachmittag, den man vielseitiger und abwechslungsreicher nicht gestalten hätte können: Salzburgs Kunstszene pulsiert, und mit ihr und von ihr lebt ein ganzes Stadtviertel. Danke, liebe Gabriele Wagner, für die fabelhaften Eindrücke und unerwarteten Querverbindungen!
Bildhinweis: Werner Gamerith