Libyen: Vom Schurkenstaat zum Failed State. Wie das reichste Land Afrikas zum Brückenkopf der Migration nach Europa wurde

GeoComPass SALZBURG | Noch vor wenigen Jahren schien unvorstellbar, dass Libyen jemals zu einem von Bürgerkriegen zerfressenen, von Terror und Gewalt zerrissenen "failed state" werden würde - und dass dies unmittelbare Auswirkungen auch für Europa haben würde. Wie kam es zu dieser beispiellosen Entwicklung?

GeoComPass SALZBURG | Noch vor wenigen Jahren schien unvorstellbar, dass Libyen jemals zu einem von Bürgerkriegen zerfressenen, von Terror und Gewalt zerrissenen "failed state" werden würde - und dass dies unmittelbare Auswirkungen auch für Europa haben würde. Wie kam es zu dieser beispiellosen Entwicklung?

Referent/in

Dittmann, Andreas
Prof. Dr.

Start

21. Mai 2019 - 19:30

Ende

21. Mai 2019 - 21:30

Adresse

OVAL - Die Bühne im EUROPARK, Europastraße 1, A-5020 Salzburg   Zu Google Maps

Als Legitimation für ihr Eingreifen in die libysche Arabellion hatten die UN eigens drei Verantwortlichkeiten neu erfunden: einzugreifen, die Zivilbevölkerung zu schützen und den Wiederaufbau zu übernehmen. Zur Wahrnehmung dieser dritten Verantwortung kam es jedoch nicht mehr, weil das libysche Erdöl auf dem Weltmarkt nicht mehr gebraucht wurde. So verfiel das Nach-Ghaddafi-Libyen im Chaos und wurde zu einem Ausgangspunkt für die Migration aus Afrika und dem Nahen Osten nach Europa. Univ.-Prof. Dr. Andreas Dittmann kennt nahezu alle großen Konfliktherde und Brennpunkte des weltweiten Migrationsgeschehens (Afghanistan, Eritrea, Libyen, Syrien) aus zahllosen Forschungsreisen und Aufenthalten, die auch der humanitären Hilfe dienten.

Bildnachweis: By Irish Defence Forces [CC BY 2.0 ], via Wikimedia Commons